Es entsteht der Eindruck, dass wir nur dann gut genug sind, wenn wir perfekt sind, immer mehr leisten und unaufhörlich bewertet werden. Wie sollen wir da mit uns selbst zufrieden sein?
Anstatt uns auf unser eigenes Leben zu konzentrieren, unser Inneres zu ordnen, ein gesundes Selbstwertgefühl zu entwickeln und zu schätzen, was in unserem Leben bereits gut ist, lassen wir uns oft von den vermeintlich perfekten Bildern anderer herunterziehen. Dieser unaufhörliche Druck, mehr erreichen zu wollen und einem idealisierten Bild näherzukommen, kann nicht nur zu Traurigkeit, Angst oder Depressionen führen, sondern auch in einen Burnout münden. Wir laufen Gefahr, uns selbst so sehr zu erschöpfen, dass wir irgendwann gar nicht mehr in der Lage sind, unsere eigenen Bedürfnisse zu erkennen oder darauf einzugehen.
Hier stelle ich gerne eine Frage: Was bedeutet eigentlich „perfekt“? Und ist das, was wir dort sehen, überhaupt real?
Die Wahrheit ist: Nur wir selbst können unser Leben gestalten und verändern. Doch das braucht Zeit und unsere volle Aufmerksamkeit. Sich in die Traumwelten anderer zu flüchten, kann eine Strategie sein, um den eigenen Themen aus dem Weg zu gehen – eine Form von Vermeidung, die uns von dem ablenkt, was wirklich zählt.
Es lohnt sich, innezuhalten und zu reflektieren: Wie sieht mein Leben aus? Was ist bereits gut daran? Und wo kann ich aktiv etwas verbessern? Nur so können wir uns aus dem ständigen Vergleich lösen und unser eigenes, authentisches Leben führen – ohne Perfektionsdruck, dafür mit echter Zufriedenheit.
Vielleicht ist es an der Zeit, der eigenen Realität wieder mehr Raum zu geben und sie Schritt für Schritt mit Mut und Hingabe zu gestalten.